Austbygde Kirche

Austbygde wurde erst am 1. Januar 1888 eigene Kirchengemeinde, sie gehörte früher zur Kirchengemeinde Atrå. Gleichzeitig bekam Austbygde auch eine eigene Kirche. Sie wurde entworfen von Jacob Wilhelm Nordan und gebaut unter dem  Baumeister Gulbrand Johnsen aus Nes in Romerike, der neben Kirche in seinem Heimatbezirk auch einige Kirchen in Buskerud und der Telemark baute. Die Kirche wurde am 23. November 1888 eingeweiht. Es handelt sich hierbei um eine Holz-Langkirche mit 300 Sitzplätzen. Die Kirche hat einen Westturm, der umgeben ist mit einem Anbau aus den 1980 iger Jahren, mit Taufsakristei und Toilettenraum.

Im März 2014 wurde Tinn von einem Bischoff besucht.

(Übersetzung aus "norsk-kirkebygg.origo.no")


Der rechte Chor im Osten ist von Sakristei umgeben (wovon die Eine, die früher Taufsakristei war nun als Lagerraum genutzt wird) Die Kirche wurde 1933-34 nach Plänen von Domenico Erdmann renoviert. Sie wurde damals gemalt von Øystein Orekås. Anlässlich des 100 jährigen Jubileums wurde die Kirche 1985-88 erneut umfassend renoviert.

Der Chor ist eine Stufe erhöht vom Kirchenschiff und die Kirche hat eine Orgelgalerie im Westen.

Die Altartafel wurde 1909 von Lars Osa nach dem Bild von Adolph Tidemands "Jesus Taufe" in der Trefoldighetskirken in Oslo gemalt. Vor dieser Zeit war ein Holzkreuz auf grünen Hintergrund mit Rahmen gemal von Nordan an dieser Stelle.

Der Predigtstuhl wurde vom Baumeister geschreinert. Er steht auf der linken Seite des Chores. Dort befindet sich ebenfalls ein einfaches Lesepult. Das Taufbecken ist ähnlich dem Predigtstuhl im gleichen Alter wie die Kirche.

Die erste Orgel der Kirche war ursprünglich ein Harmonium aus dem Jahre 1915. 1938 wurde sie gegen eine dreistimmige Walcker Orgel getauscht. Nach dem Krieg bekam die Kirche eine elektrische Heizung. Diese sorgte für trockene Luft in der Kirche, woraufhin die Orgel begann zu versagen. Die heutige Orgel ist aus dem Jahr 1973 und wurde von Paul Ott gebaut. Sie hat 15 Stimmen (2 Klaviaturen und 2 Pedale. Das Harmonium steht heute im örtlichen Gebetshaus während die Walcker Orgel heute in der Baptistischen Kirche von Rjukan verwendet wird. 


Im Jahr 2004 wurde die Austbygde Kirche mit einer Erbschaft bedacht. Das Ehepaar Kjersti og Andres Flatin schrieben in ihrem Testament:

"Das Geld solle vom Kirchenrad in Absprache mit dem "Riksantikvaren" disponiert und für die Ausschmückung der Kirche, nicht aber für normale Instandsetzungen verwendet werden. 

Dieses Geld wurde unter anderem für den Kauf eines Flügels mit Hocker, eine Lautsprecheranlage, "Kerzenglobus", neues Blattgold für den Altar, Predigtstuhl und Taufbecken sowie für die neuen Glasmalereien des Künstlers Tor Lindrupsen verwendet.

Er bekam die Aufgabe gestellt "etwas mit den Fenstern zu machen und dabei das natürliche Aussehen und den einfachen Stil der Kirche zu erhalten"

Nach Fertigstellung seiner Arbeit schrieb er selbst dazu: "Ich habe versucht das Glas in den Raum hinein zu führen in dem ich die Formate und Farben, die bereits in der Kirche vorhanden waren, aufgenommen habe, aber nicht das es aussieht als sei es bereits hundert Jahre alt. Der Ausdruck der Fenster passt somit zu der alten Kirche und  gleichzeitig ist klar, dass es heute erst erschaffen wurde."

Die Motive stammen aus der Bibelgeschichte. Manche sind sehr leicht erkennbar, während andere nur angedeutet sind. Lehren und Symbole sind in ihrer Form unveränderlich, während die Geschichte in sich offener ist. Sie sollte ständig neu gelesen und interpretiert werden. Daher mache er keine genaueren Angaben zur dargestellten Geschichte, um Raum zu lassen die Geschichte weiter zu schreiben. Einige der Motive sind nur von oben von der Galerie aus gut zu erkennen, dort befindet sich auch ein Feld ohne Motiv. Dieses Feld ist reines Glas mit den Luftblasen, die bei der Verschmelzung der verschiedenen Farben entstanden sind darin. Mit diesem Feld lässt der Künstler Platz für all die Geschichten, die noch niemand kennt und die noch nicht geschrieben wurden.

Wie wurden diese Kunstwerke geschaffen? Das Glas wurde geschnitten, die Motive mit Glaspulver aufgezeichnet und dann wurde beides bei 760 Grad verschmolzen, anschließend wurden die Glasfelder gerahmt.


Zu Beginn war der Friedhof nur nördlich der Kirche angelegt und wurde später erweitert. Südöstlich der Kirche befindet sich ein Aufbahrungshaus, das 1982 nach einem langwierigen Prozess und etlicher Umzeichnungen gebaut wurde. 

Auf dem Friedhof steht ausserdem ein Gedenkstein von 1938, in Erinnerung an denjenigen der dafür sorgte, dass die Kirche erbaut werden konnte und mit einer Tafel für den, der damals das Kirchengrundstück zur Verfügung stellte. 

Ein Kirchenraum von 1920  und ein Kirchenstall von 1915 wurden im Jahre 1978 abgerissen. 

Aussicht vom Kirchturm in Richtung Austbygde und weiter hinauf ins Tal nach Tessungdalen.


Die Glocken:

Der Glockengießer Olsen Nauen lieferte die Glocke für die neuerbaute Kirche 1888. Es wurden zwei gleiche (300 kg schwere) Glocken bestellt. Unterweg ging eine der Glocken verloren sie fiel in den See. Es blieb keine Zeit eine neue Glocke zu gießen, woraufhin eine etwa 200 kg schwere Glocke die auf Lager war geliefert wurde. Die beiden Glocken sollen so geläutet werden, dass die Kleine 2 Schläge erhält während die Große einen Schlag bekommt. Das alleine ist eine Kunst in sich. 

Die kleine Glocke erhielt den Namen "Moses", weil sie in gewissem Sinne aus dem Wasser gezogen wurde - sehen sie dazu auch die Erzählungen über Moses aus dem 2. Buch Moses, 2 Kapitel.

Auf der großen Glocke steht geschrieben:

 

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken Matt 11,28

Auf der Kleineren:

Rufe ich zum Gottesdienst

Rufe ich zu Ruh und Tod

soll ich Gottes Sprachrohr sein

dass er sammeln will sein Volk.

(Text aus: Jon Haukaas: Austbygde kyrkje 1888 – 1988)

geschrieben von Kristin Fæhn in der Kirchenzeitung