Dal Kirche

Dal Kirche hat eine lange Pilgergeschichte, weshalb wir uns entschlossen haben sie mit in den Pilgerweg um den Tinnsjø zu integrieren obwohl sie etwas weiter abseits davon liegt. 

Dal Kirche gebaut 1775 ist nicht gerade Tinns älteste Kirche, aber ursprünglich war sie ein klassische Einschiffs Stabkirche aus der Zeit 1190-1215. So stand sie bis 1775 als sie eingerissen und in Blockbohlenbauweise wieder aufgebaut wurde. Der Chor der Stabkirche blieb zwischenzeitig stehen, so dass Bischoff Hansen keinen Grund sah die Kirche erneut zu weihen. Die ersten Änderungen kamen in den Jahren 1842-44 als die ihren heutigen Empirestil bekam, was wiederum nach Linstrows Zeichnungen geschah. Entsprechend der anderen Kirchen rund um den See. 

Seit dem 12. Jahrhundert war Dal Kirche eine "Lovekirke" was soviel bedeutet "sie lebte von den Geschenken der Gläubigen". Gläubige suchten hier Trost und Heilung in ihrer Not und schenkten im Gegenzug der Kirche etwas. Corneliussen Normann schrieb 1763 eben, dass Dal in alten Zeiten ein "Lovekirke" war. Selbst wenn der Pfarrer in Kopenhagen saß war er doch einige Jahre zuvor Pfarrer in Tinn. Außerdem findet man einige Referenzen darüber aus dem 17. Jahrhundert. 

Meist handelte es sich um Heilung von Füßen und Beinen und es wird geschrieben von vielen Krücken, Stöcken und Wanderstäben auf dem Boden über dem alten Kirchenschiff.

Als  zentraler Mittelpunkt eines dreiteiligen Bildes stand Maria mit Kind - als geschnitzte Figur - bis 1842 in der Kirche, danach wurde sie nach Oslo ins Kunsthistorische Museum  gebracht, übrigens zusammen mit der Kristusfigur. Wenn sich das Königreich heute mit ihren Mittelaltermadonnen brüstet, sind es vor allem die wunderschönen Madonnen "Hedalmadonna aus Valdres" und eben diese "Dalmadonna"! 

Torbjørn Myhre

Wiedergabe mit seiner Erlaubnis 

Die Glocken:

Laut Tinn-soga stammen beide Glocken aus dem Mittelalter. Beide Glocken wurden in Spätromanischer Form gegossen. Auf einer der Glocken befinden sich zwei gleiche Gießmarken, ein lateinisches Kreuz. Dies sollte die persönliche signatur des Glockengiessers sein. Einer Theorie zufolge soll die Glocke, in einer provisorischen Form, vor Ort gegossen worden sein, aber genaues weis man nicht. Diese Glocke soll entsprechend aus der Mitte des 12. Jahrhunderts stammen, während die Andere aus dem späten 12. Jahrhundert stammt.

(Text - Terje de Groot)